Liebster Freundeskreis,
nachdem ihr mich auch immer wieder nach "Wie, was, wo wann, warum"-Hintergrundinfos zu bestimmten Lebensmitteln fragt fragt, habe ich eine neue Rubrik eingeführt, zu finden unter dem Label "Warenkunde". Und weil gerade Beerenzeit ist, fange ich heute damit an, euch ein bisserl was über Erd, Him-, Brom- und Blaubeeren und deren korrekte Behandlung zu erzählen. Denn damit die kleinen süßen Vitaminbomben auch richtig gut schmecken – und das nicht nur jetzt, sondern auch noch im Winter – wollen sie schon ein wenig umhegt werden.
Die richtige Wahl treffen
Anders als die meiste anderen Früchte reifen Beeren nach dem Pflücken nicht mehr nach, sondern gehen nur ihrem Ende entgegen. Sie werden also auch nicht mehr süßer durchs Lagern, sondern nur matschiger. Heißt: Reife Beeren aussuchen und schnell weiterverarbeiten. Perfekte Kandidaten haben eine schöne satte Farbe, sind nicht eingefallen. Schälchen, deren Deckel angelaufen ist, meiden – das ist ein Zeichen für überreife Früchte.
Nach dem Kauf unschöne Exemplare, die sich reingeschmuggelt haben, sofort entfernen, damit die anderen Beeren nicht "angesteckt" werden.
Die richtige Aufbewahrung
Wenn ihr die Süßen nicht sofort esst, bitte vor der Aufbewahrung im Kühlschrank nicht waschen – denn dadurch können die Beeren beschädigt werden und verderben dann schneller! Aber nehmt sie aus der Verpackung, denn wenn die Beeren übereinander liegen, bekommen sie Druckstellen und faulen. Am besten ihr breitet sie auf einem großen Essteller aus. Erd- und Blaubeeren halten sich bis zu fünf Tage im Kühlschrank. Brom- und Himbeeren dagegen nur drei Tage.
Die perfekte Wäsche
Erdbeeren: Erdbeeren wäscht man am besten in einem Standküchensieb und mit kaltem Wasser. Achtung: Den Strahl nicht zu fest aufdrehen. Die Stiele und Blätter erst nach dem Waschen entfernen, sonst spült das Wasser regelrecht den Geschmack fort.
Blau-, Him- und Brombeeren: Bitte nicht unter fließendes Wasser halten, dann sind sie nämlich futsch. Füllt einfach eine große Schüssel mit Wasser und stellt das Küchensieb mit den Beeren hinein.
Trocken bekommt übriges alle Arten von Beeren am Besten, wenn man sie auf einer Lage Küchenkrepp ausbreitet.
Einfrieren für später
Beeren lassen sich hervorragend einfrieren: Der Geschmack leidet kaum. Allerdings die Konsistenz, weshalb sich aufgetaute Beeren mehr zur Weiterverarbeitung (Marmelade, Kuchen, Fruchtsaucen ...) eignen als zum direkten Naschen. Im gefrorenen Zustand lassen sie sich auch gut für Smoothies verwenden.
Beim Auftauen verlieren Beeren übrigens etwas von ihrem Saft. Deshalb solltet ihr sicherstellen, dass sie an einer Stelle liegen, wo nichts angesaut werde kann oder ein Küchenkrepp drunterlegen.
Ganze Beeren: Beeren waschen und trocknen wie oben beschrieben. Wenn eurer Gefrierfach groß genug ist, solltet ihr die Beeren, bevor ihr sie in ein Gefriersackerl steckt, auf einem Backblech oder großen Teller ausbreiten, sodass sie nicht übereinander liegen. Blech/Teller wandern dann für drei Tage ins Gefrierfach. Erst danach kommen die Beeren in ein Gefriersackerl oder eine Plastikbox. Vorteil: Die Beeren frieren einzeln und nicht zu einem großen Klumpen zusammen. Das macht das Auftauen schneller und ihr könnt immer die Menge an Beeren entnehmen, die ihr wirklich braucht.
Halbierte/Geviertelte Erdbeeren: Gerade Erdbeeren braucht man ja für manche Rezepte nicht in ihrer vollen Pracht, sondern halbiert oder geviertelt. Weil sich aufgetaute Beeren eher matschig darüber beschweren, wenn sie geteilt werden, könnt ihr Erdbeeren auch schon kleingeschnitten einfrieren. Damit sich an den Schnittflächen nicht zu viele Eiskristalle bilden und die Form zerstören, empfehle ich, sie vor dem Einfrieren etwas zu zuckern und dann noch etwa 15 Minute ruhen zu lassen. Dann wie oben beschrieben vorgehen.
Allgemeine Tipps: Macht das Gefriersackerl nicht randvoll, sonst platzen sie euch vielleicht! Die Beeren können sich nämlich durch die Eiskristalle in ihnen noch etwas ausdehnen. Außerdem lassen sich flach gefüllte Beutel im Gefrierfach besser stapeln.
Hilfreich ist auch, die Beutel zu beschriften: mit dem Einfrierdatum und vor allem der Menge an Beeren, die drin steckt. Dann wisst ihr gleich, ob der Beutelinhalt für das Rezept, das ihr vorhabt, ausreichend ist.
Beeren halten etwa 12 Monate im Gefrierfach durch. Danach ist die Qualität futsch. Aber so lange bleiben sie bei euch ja eh nicht im Tiefschlaf ;-)
Bussi, Dani

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen